Metastase

Metastase
Me|ta|sta|se auch: Me|tas|ta|se 〈f. 19
1. 〈Med.〉 an einer anderen Stelle des Körpers auftretender Ableger einer Geschwulst; Sy Tochtergeschwulst
2. 〈Rhet.〉 Redefigur, durch die der Redner die Verantwortung für eine Sache auf einen andern überträgt
[<grch. metastasis „Umstellung, Umwandlung“]

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Me|ta|s|ta|se, die; -, -n [griech. metástasis = Wanderung]:
(Med.) Tumor, der sich durch Verschleppung von kranken Zellen bes. einer bösartigen Geschwulst an einer anderen, vom Ursprungsort entfernt gelegenen Körperstelle bildet; Tochtergeschwulst.

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Meta|stase
 
[griechisch »das Umstellen«, »Wanderung«] die, -/-n, sekundärer Krankheitsherd, der sich durch Verschleppung von Keimen (Schadstoffen) aus einem Ursprungsherd entwickelt hat; im engeren Sinn die durch Absiedlung von Tumorzellen entstandene Tochtergeschwulst.
 
Die Bildung von Metastasen ist das Hauptcharakteristikum der bösartigen Tumoren. Je nach Entfernung von dem Primärtumor wird zwischen lokalen oder Nahmetastasen in der unmittelbaren Umgebung, den regionalen Metastasen im Bereich des regionalen Lymphknotensystems und den Fernmetastasen unterschieden. Die Ausbreitung vollzieht sich durch zerstörendes Eindringen des Primärtumors in die Lymphbahnen (lymphogene Metastasen) oder in die Blutgefäße (hämatogene Metastasen, meist Fernmetastasen), bei venöser Fortleitung in Form der Lungen- oder Lebermetastasen, bei arterieller mit möglichem Befall aller Organe (einschließlich Gehirn, Haut, Knochenmark, Muskeln). Auch über natürliche Kanäle wie Gallen- und Harnwege (duktogene Metastasen), innerhalb von Körperhöhlen wie Bauch- und Brusthöhle (Implantationsmetastasen), durch direkte Berührung gegenüberliegender Haut- oder Organteile (Kontakt- oder Abklatschmetastasen) sowie durch invasive Eingriffe (Gewebeentnahme, Operation) kann sich eine Metastasierung vollziehen.
 
Bei Lokal- und Regionalmetastasen ist eine operative Entfernung (einschließlich des Primärtumors) teils erfolgreich; bei Fernmetastasen großen Ausmaßes ist bei den meisten Tumorarten durch Strahlentherapie und zytostatische Mittel lediglich eine zeitlich begrenzte Hemmung des Fortschreitens (Remission) möglich. (Krebs)
 

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Me|tas|ta|se, die; -, -n [griech. metástasis = Wanderung]: 1. (Med.) Tumor, der sich durch Verschleppung von kranken Zellen bes. einer bösartigen Geschwulst an einer anderen, vom Ursprungsort entfernt gelegenen Körperstelle bildet; Tochtergeschwulst: Mutter ist tot. Krebs. -n im ganzen Körper (Sobota, Minus-Mann 295); Ü die -n des Faschismus sitzen schon überall drin (Woche 14. 2. 97, 3). 2. (antike Rhet.) Redefigur, mit der der Redner die Verantwortung für eine Sache auf eine andere Person überträgt.

Universal-Lexikon. 2012.

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